Barauslagen oder Kryptogeld

Können elektronische Zahlungsmittel und die Barauslage koexistieren?

Für die Finanzbuchhaltungen in kleinen Betrieben sowie in großen Konzernen ist es entscheidend, die Geschäftsausgaben unter Kontrolle und im Blick zu behalten. In der Summe sind es gerade die scheinbar kleinen Kosten und eine Barauslage, die auf einer Geschäftsreise oder für eine online Bestellung ausgegeben werden, die schwer zu Buche schlagen. Riskanter wird diese Praktik für Buchhaltungen, wenn Mitarbeitende weiterhin Bargeld und private Bankkarten verwenden. Denn so bleiben CFO und Führungskraft im Unklaren über die tatsächliche Höhe der Geschäftsausgaben, bis diese zur Kostenerstattung vom Mitarbeiter eingereicht werden.

Das Konsumverhalten von Unternehmen ändert sich genauso wie jenes der Endverbraucher:innen. Wurden vor einigen Jahren Lebensmittel und Geräte noch in Geschäften vor Ort gekauft und bezahlt, nimmt mit einer zunehmenden Digitalisierung von Services und Handelsplattformen das Online-Shopping einen immer größeren Stellenwert ein. Auf einer digitalen E-Commerce-Plattform kann faktisch nicht mit Bargeld oder Barauslage bezahlt werden, weil anders als im Laden um die Ecke kein Verkäufer vor einem steht besteht. Angetrieben durch diesen Wandel des Konsumverhaltens sprießen immer neue Zahlungsangebote aus dem Boden, die uns das Bezahlen von online Einkäufen erleichtern und ermöglichen.

Zahlungsmarkt im Wandel mit Kryptowährung und digitalem Zentralbankgeld

Erst kürzlich untermauerte die EZB (Europäische Zentralbank) ihre Vision für den Euro-Währungsraum in einem digitalen Zeitalter. Es wird vermutet, dass zunehmend digitale Zahlungsmethoden den europäischen Zahlungsverkehr beherrschen werden. In diesem Kontext spielt die EZB mit dem Gedanken eines digitalen Euros, der den Zugang zu Zentralbankgeld in Bar und in digitaler Form ermöglichen soll. Der Fall von Kryptowährungen habe gezeigt, dass ein regulatorischer Rahmen zu digitalen Währungen und eine klare Definition dieser fehlt. Wer ungedeckte Krypto-Werte erwirbt, kann sie nicht im Verhältnis Eins-zu-Eins in Zentralbankgeld tauschen. Deshalb bewertet die EZB diese Zahlungsmittel als ineffizient für die klassische Wirtschaft und anfällig für Kursschwankungen und mögliche Panikverkäufe. Man kann fast von einem Währungs-Wild-West sprechen, weil so gut wie keine Regeln für Kryptowährungen der Zentralbanken festgelegt werden.

Ein digitaler Euro wäre ein öffentliches Gut und würde Innovationen fördern. (EZB, 2022)

Ein weiteres Problem der aktuellen digitalen Währungen ist, dass sie größtenteils von Wirtschaftsunternehmen ausgegeben werden, die ihren Sitz außerhalb Europas haben. Ein digitales Zentralbankgeld (auch CBDC genannt) wie der digitale Euro könnte hier Klarheit schaffen und laut EZB die digitale Zahlungslandschaft stabilisieren und einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für den Euro-Raum bringen. Das klassische Bargeld wird jedoch auch in Zukunft im Euro-System Bestand haben.

Was ist ein digitales Zahlungsmittel?

Eine digitale Zentralbankwährung ist ein Zahlungsmittel, das nur von der Zentralbank eines Staats ausgegeben und kontrolliert wird. Dieses Institut kontrolliert den Zahlungsmittelumlauf und regelt wie viel Geld in der Wirtschaft zirkuliert. Der gemeinsame Nenner aller elektronischen Währung ist, dass sie elektronisch übertragen, aufbewahrt und gehandelt werden. Eine der ältesten Kryptowährungen am Markt, Bitcoin, funktioniert mit der Blockchain-Technologie. Blockchain garantiert, dass Informationen nicht gelöscht werden können, sondern im Sinne einer endlosen Datenbank an vorherige Informationen geknüpft werden. Dadurch bilden sich Datenstränge, die wie an einer unendlichen Kette aufgereiht werden. Die Blockchain wird zusätzlich dezentral bei mehreren Stellen gespeichert und Informationen sind bei der Transkation allen Teilnehmenden zugänglich. Dahingegen sind digitale Bezahlungsmethoden nicht zwingenderweise an eine digitale Währung geknüpft. Wenn wir heute mit unserer Kreditkarte online Bezahlen, dann geschieht dies ohne digitale Währung. Die kartenausgebende Bank gibt Geld an Karteninhaber:innen aus ohne dieses vorher extra bei den Zentralbanken beschaffen zu müssen.

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Eine elektronische Zahlungsmethode dahingegen ist bei Anbietern wie PayPal oder Google Wallet zu finden. Diese sind an eine bereits existierende Währung gebunden und können nicht ohne funktionieren. Hauptantrieb der Entwicklung zu digitalen Zahlungsmethoden war die Zahlung per Überweisung oder Kreditkarte.

Digitale Zahlungsmittel als Ergänzung zur Barauslage

Zur Zahlung mit Krypto-Geld wird ein Smartphone, ein stabiler Internetzugang benötigt. Auch wenn eine regulierte digitale Zentralbankwährung morgen kommen sollte, würde diese wohl hauptsächlich von Technikaffinen adaptiert werden. Das Bargeld und folglich die Barauslage bleiben auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des Geldmarkts. In zahlreichen Alltagssituationen, wenn weder Smartphone noch Internet zur Hand sind, brauchen Endverbraucher:innen weiterhin Bargeld. Vertrauen ist ein wichtiger Aspekt bei Zahlungsmitteln, d. h. man kann darauf vertrauen, dass ein offiziell ausgegebener Zahlungswert auch in Zukunft den Wert behalten. Auch wenn elektronische Währungen relativ betrugssicher und anonym sind, unterliegen sie starken Kursschwankungen.

Heute ist der jährliche Energieaufwand, um elektronische Währungen zu betreiben und zu handeln noch immens. Denn für das Aufrechterhalten der Blockchain und die stetig steigende Anzahl von Blocks und Teilnehmenden nach einer Transkation, geht der Stromverbrauch nach oben.

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