Der Mobilitätssektor befindet sich im Wandel und muss sich von althergebrachten Verkehrsmodellen lösen, um den Anforderungen einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität gerecht zu werden. Dafür können hier, wie in anderen Bereichen auch neue und innovative Technologien die nachhaltige Mobilität begünstigen. Heute werden alle Bereiche des Mobilitätssektors mit den neuen Anforderungen konfrontiert, sowohl der Straßen- und Schienenverkehr als auch die Schiff- und Luftfahrt sind davon betroffen.
Was versteht man unter nachhaltiger Mobilität
Zur nachhaltigen Mobilität zählen Transportmittel, die möglichst ressourcensparend, umweltfreundlich und emmissionsarm sind und das natürliche Ökosystem nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Ein weiteres Kernthema der nachhaltigen Mobilität ist, bestehende Ressourcen und Infrastrukturen nicht zu überlasten. Damit klimafreundliche Mobilität möglich wird, stehen zunehmend auch alternative Antriebsmodelle in der Diskussion. Mit Wasserstoff oder Biokraftstoffen betriebene Motoren und Solarkollektoren zur Stromgewinnung bei elektrischen PKWs, sind nur einige Ansätze von Unternehmen. So steigt der Marktanteil von neuzugelassenen Elektrofahrzeugen seit 2020 in Deutschland stetig an. Der Marktanteil batterieelektrischer PKWs hat sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, von 6,7 auf 13 Prozent (Quelle: KBA Electromobility Report 2021). Ein Trend der sich wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren vorsetzen wird.
Grün ist nicht gleich Grün, die Umweltbilanz zählt!
In den letzten Jahren wurden nicht nur auf europäischer Ebene, sondern global zunehmend strengere Grenzwerte zum Schadstoffausstoss von Verbrennungsmotoren erlassen. So gelten in Finnland harte Strafen für Hersteller, die Fahrzeuge mit hohen Emissionen importieren. Jedoch sind Elektrofahrzeuge nicht immer die beste Lösung, deren Umweltbilanz hängt nämlich maßgeblich von der Art der Stromerzeugung ab. Wurde der Strom hauptsächlich mit Braunkohle gewonnen oder in Atomkraftwerken erzeugt, stößt auch das E-Auto indirekt Schadstoffe aus. Dieselbetriebene Transportmittel stehen immer wieder wegen der ausgestoßenen Luftschadstoffe in der Kritik. Erst bei einem erhöhten Anteil von erneuerbaren Energien im Strommix und einer längeren Nutzungsdauer der Transportmittel weisen E-Fahrzeuge eine bessere Ökobilanz auf als andere Fahrzeuge.
Ein nachhaltiges Transportmittel wäre beispielsweise das Fahrrad, da es komplett ohne Schadstoff-Ausstoß auskommt. Öffentliche Transportmittel haben eine bessere Ökobilanz als beispielsweise private PKWs und zählen deshalb auch zur nachhaltigen Mobilität. Eine weitere Idee der nachhaltigen Mobilität sind Konzepte der Shared Mobility. Hier werden beispielsweise Verkehrsmittel wie private PKW von mehreren Personen genutzt. Dazu zählen auch Mobilitätslösungen wie Drive Now bei denen PKWs nicht länger im Privatbesitz sind, sondern lediglich bei Bedarf direkt in der Stadt gemietet und genutzt werden können.
Wie die nachhaltige Mobilität in Betrieben ankommt
Seit einigen Jahren überdenken daher auch viele Betriebe ihre aktuellen Mobilitätskonzepte und versuchen die nachhaltige Mobilität in den Arbeitsalltag ihrer Belegschaft zu integrieren. Unternehmen definieren, wie sich Mitarbeitende auf Geschäftsreisen fortbewegen und wie Arbeitswege zurückgelegt werden. Zusätzlich können Betriebe Anreize für eine nachhaltige private Mobilität schaffen, indem Sie Zuschüsse oder Vergünstigungen für umweltschonende Transportmittel bieten. Ob und inwiefern Unternehmen nachhaltige Mobilität bezuschussen und ihren Mitarbeitenden zugänglich machen, hängt auch vom Mobilitätsbudget ab.
Bedarfsanalyse der Mitarbeitenden und Geschäftsreisen
Viele Unternehmen gehen auch noch heute davon aus, dass sie ihrer Belegschaft einen eigenen Dienstwagen oder PKW anbieten müssen. Dabei stehen zahlreiche Optionen für die geschäftliche Mobilität zur Verfügung, die nicht nur kosten- sondern auch ressourceneffizient sind. Bevor Unternehmen einen multimodalen Mobilitätsmix definieren können, sollten sie zuerst einmal erfassen welcher Bedarf bei der Mobilität im Unternehmen besteht. Verantwortliche sollten sich fragen, wie und warum Mitarbeitende mobil sind und ob Einzelne zwingend ein personenbezogenes Transportmittel benötigen?
Grüne Lösungen vorschlagen
Im Rahmen der Reiserichtlinien und Dienstwagenregelung werden die Rahmenbedingungen für die Mobilität eines Unternehmens geschaffen. Wenn vermehrt nachhaltige Mobilität gefördert werden soll, kann schon bei der Formulierung der Richtlinien Wert auf nachhaltigkeitsorientierte Lösungen gelegt werden. Aktuell gilt die Dienstwagenregelung des Bundes für die private Nutzung von E-Autos oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen noch bis 2030. Anstelle der sonst üblichen Pauschalbesteuerung eines geldwerten Vorteils privat genutzter Dienstwagen von einem Prozent gilt für Elektro- und Hybridfahrzeuge 0,5 Prozentsatz. Dies kann eine interessante Lösung sein, wenn das Mobilitätsbudget optimiert werden soll.
Eine weitere nachhaltige Alternative zur betrieblichen Mobilität sind Fahrzeugpools (engl. Corporate Carsharing). Transportmittel werden nur noch dann genutzt, wenn sie auch benötigt werden. Diese Lösung trennt die Symbiose zwischen Transportmittel und der Eigentumsidee, verschiedene Fahrzeuge werden liberal verwendet und zwischen einer Gruppe geteilt. Solche Pools sind nicht nur für PKWs denkbar, auch Fahrräder oder E-Bikes und E-Roller können vom Unternehmen für seine Belegschaft zur Verfügung gestellt werden. Zur Verwaltung bieten sich spezielle Softwares, die den Bestand abbilden und klare Prozesse fürs Fuhrparkmanagement aufsetzen.
Es lohnt sich auch klar mit allen Mitarbeitenden über die neue Mobilitätslösung zu kommunizieren. Die Transparenz und eventuelle Anreize des Unternehmens können dazu führen, dass Mitarbeiter:innen ein klimafreundlicheres Transportmittel wählen. So kommt das Unternehmen einer nachhaltigen Mobilität einen entscheidenden Schritt näher.
Nachhaltige Geschäftsreisen bevorzugen
In manchen Städten und Regionen gelten bereits Fahrverbote für bestimmte Fahrzeugtypen, zum Beispiel für Dieselfahrzeuge. Dies hat nicht nur Auswirkungen für Reisende sondern auch für Pendler:innen. E-Fahrzeuge können hier eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Schadstoffemissionen und Lärmreduktion in Innenstädten spielen. Wenn Unternehmen beispielsweise den ÖPNV oder Bahncards anstelle eines Dienstfahrzeuges bezuschussen, fallen Emissionen dieser PKWs weg. Dadurch können möglicherweise auch Verkehrswegeunfälle vermieden werden und Mitarbeitende reisen sicherer auf Geschäftsreisen.
Wenn die Nutzung von Fahrrädern in Unternehmen gefördert wird, tragen Mitarbeitende durch den Verzicht auf PKWs zum Klimaschutz bei. Zusätzlich können Unternehmen ihre Attraktivtät als Arbeitgeber stärken, die betriebliche Gesundheit fördern und eine nachhaltige Arbeitgebermarke aufbauen.
Das Unternehmen kann seiner Belegschaft vergünstigten oder sogar kostenfreien Strom an Ladestationen für ihre privaten E-Autos anbieten. Der so entstandene geldwerte Vorteil muss vorerst bis 2030 nicht versteuert werden, das Unternehmen kann jedoch einen Pauschalsatz von 25% geltend machen. All dies gilt nur, wenn das Unternehmen die Vorteile zusätzlich zum regulären Gehalt gewährt.
Unsere Empfehlung zur nachhaltigen Mobilität
Unternehmen sollten kritisch bewerten, wie die betrieblichen Abläufe zukunftsorientiert aufgestellt werden können. Prozesse und Systeme sollten möglichst unternehmensübergreifend implementiert werden, sodass dieselben Regeln für alle gelten. Die Finanzbuchhaltung kann mit universalen Richtlinien auch Fehlerquellen minimieren. Der nachhaltige Mobilitätsmix kann auch in mehreren Schritten und über einen längeren Zeitraum eingeführt werden. Bei Expensya können Unternehmen ganz einfach ihren Fuhrpark verwalten und agile Dienstwagenregelungen erfassen. Mit der Integration zu Egencia wird auch die Reiseplanung vereinfacht und schon bei der Buchung können nachhaltige Alternativen bevorzugt werden. Egal ob Fahrtkosten, Spesen oder integrierte Zahlungslösungen, mit Expensya wird die komplette Ausgabenverwaltung automatisiert.
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